Győr Die Geschichte

Auf halbem Wege zwischen Budapest und Wien gelegen, ist Győr der Mittelpunkt der kleinen Tiefebene.
Bereits im 1. Jahrhundert v.Chr. besiedelten römische Händler diese Gegend. Römische Legionen besetzten dann das Donau-Gebiet im 1. Jhdt. n.Chr. und verstärkten das Grenzsystem. In dieser Zeit wurde auch die wichtige Militärstrasse zwischen Wien und Óbuda ausgebaut, die über die Raab-Mündung führte. Am höchsten Punkt von Győr, auf dem Káptalan-Hügel, wurde zum Schutz des Flussübergangs ein Militärlager errichtet, das auch dem Schutz der Bevölkerung diente.

In der Zeit der Landnahme besetzten die Ungarn zuerst den Káptalan-Hügel, verstärkten die noch erhaltenen römischen Stadtmauern und Stephan I. gründete hier mit dem Namen Győr den Sitz eines historischen Komitats und ein Bistum.
1242 fiel die Stadt den Mongolen zum Opfer. 1271 wurde der Stadt das Stapelrecht verliehen und Győr erhielt von Istvan V. das Stadtrecht und weitere wichtige Privilegien. Archäologische Funde belegen, dass der Hauptsitz der Stadt, der Széchenyi-Platz, und die umliegenden Straßen aus dieser Zeit stammen. Entlang der aus der Stadt führenden Straßen entstanden kleinere Siedlungen, die heute zum Stadtgebiet gehören.

1529, als sich die Türken der Stadt näherten, brauchte die Stadt Schutz der ihr aber nach Meinung des Stadtkommandanten nicht gegeben werden konnte. So ließ er die Stadt abbrennen und die Türken fanden nur die Überreste vor.

Der Wiederaufbau der Stadt begann erst 1561, vornehmlich unter der Leitung italienischer Baumeister. Diese gaben der Stadt dann auch den Beinamen "Giavarino".

1594 wurde das wiedererstandene Győr doch noch von den Türken eingenommen - 1598 gelang die Rückeroberung der für den Schutz von Wien besonders wichtigen Grenzburg.
In den folgenden Jahrzehnten und Jahrhunderten nahm Győr eine große Entwicklung. 1743 hat Maria Theresia Győr in den Rang einer königlichen Freistadt erhoben. Mehrere Orden ließen sich in der Stadt nieder, es wurden Schulen, Kirchen, Krankenhäuser und Kloster gebaut.

Während der Napoleonischen Kriege fiel Győr in die Hände der Franzosen. Nach dem Krieg befand der Stadtrat, dass man die alten Befestigungen nicht mehr braucht, und ab 1820 wurden die Mauern niedergerissen. Es entstanden große, zusammenhängende Landflächen, die Platz für die Weiterentwicklung der Stadt boten; neue Straßen und Wohnviertel wurden gebaut. Im 19. Jhdt. blühte der Handel in Győr auf und dieser Aufschwung brachte großen Nutzen für die Stadt und ihre Menschen. 1945 zählte Győr zu den reichsten Städten des Landes. Beginnend mit dem Jahre 1861 hatten die Stadtväter durch kluge Industrieansiedlungen verstanden, rückläufige Einnahmen aus dem Handel zu kompensieren.

In den Jahren nach dem 1. Weltkrieg wurden nur wenige, dafür aber bedeutende Gebäude errichtet. Die Stadt hat so ihr um die Jahrhundertwende erhaltenes Aussehen eigentlich bis zum Beginn des 2. Weltkrieges erhalten. Dieser wiederrum hat riesige Schäden verursacht. Noch größere Veränderungen verursachte im Bild der Innenstadt die „Stadtentwicklungspolitik" der 1960er Jahre. Erst Anfang der 1970er Jahre begann mit viel Sachverstand die Rekonstruktion der historischen Innenstadt - Győr erhielt dafür 1989 verdientermaßen den Europa-Nostra Preis für Denkmalschutz.

Heute ist Győr die an Denkmälern drittreichste Stadt Ungarns.

@ 2016 Media Lobby für City Point Győr